Risk capital is a growth condition for the economic location Germany

Venture capital and risk investments are essential for innovation enterprise and product developments

02. Juni 2011 - Risikokapital vom Beteiligungsmarkt und Wagniskapital für innovative Gewerbebetriebe ( www.finanzieren-ohne-bank.com ) sowie ein großes Risikokapital-Angebot von bankenunabhängigen Venture-Capital-Geldern haben eine besondere Bedeutung für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Entwicklung neuer Techniken, innovativer Produkte und die Finanzierung kostenintensiver Produktlinien in mittelständischen Unternehmen sind nur mit Eigenkapital von Risikoinvestoren umsetzbar. Investitionen in Innovationen und neue Geschäftsfelder, die nicht in der "Banker-Schublade" vorhanden sind, können nur über Risikokapitalgeber finanziert werden. “Risikokapital ohne Bankenrestriktionen und ohne dreifache Besicherung bleibt der Schlüssel zu Innovation und Wachstum im Deutschen Mittelstand“, so der Finanzierungsspezialist Dr. Horst Siegfried Werner.

Trotz dieser allgemeinen Erkenntnis haben sich die Finanzierungsbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen in Mitteleuropa ( Österreich und Schweiz also eingeschlossen ) in Zeiten der Euro- und PIGS-Staaten-Krise sowie der drohenden Bankenwertberichtigungen auf Griechenland- und Portugal-Anleihen und der Reform hin zu Basel III ab 2013 nochmals verschlechtert, so dass viele mittelständische Unternehmer ein innovationsfeindliches Finanzierungsumfeld wahrnehmen und sich vor wachstumshemmenden Finanzierungsproblemen sehen. Sehr viele Unternehmer bekennen: "Wir könnten viele große Aufträge erhalten, aber die Annahme dieser Aufträge ist uns mangels Vorfinanzierung dieser Aufträge versagt". Eines der häufigsten Beschwerden von innovativen Unternehmern lautet zudem: Mein Banker versteht das nicht, weshalb er die Kreditfinanzierung abgelehnt hat ! Ein Kennzeichen ist auch, dass über 50% aller mittelständischen Unternehmen einen neuen Finanzierungspartner und mehr als 60% der Unternehmen alternative Finanzierungsformen suchen. Und auch Fördermittel, Förderdarlehen und Subventionen hängen zu häufig am Tropf der Hausbankbindung: "Wenn die Hausbank nicht will oder der Kreditsachbearbeiter keine Mühe zur Ausfüllung der KfW-Anträge aufwenden will, gibt es auch keine KfW-Förderdarlehen", bemängelt Dr. Werner. Der Wettbewerb am Kreditmarkt ist durch die Wirkungen des Kreditwesengesetzes als eines der letzten Monopolgesetze in Deutschland und durch den "Informationsklünkel" der Banken untereinander zum Nachteil der finanzierungsuchenden Unternehmen stark eingeschränkt. Kredite dürfen durch das bestehende Darlehensmonopol nur die Banken vergeben. Privatkredite über ein öffentliches Finanzierungsgesuch sind nach § 54 KWG verboten und mit bis zu drei Jahren Gefängnisstrafe bedroht.

Die Finanzierungsbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen sind in Deutschland aufgrund der geringen Eigenkapitalquoten und der unzureichenden oder ausgeschöpften Sicherheiten ( Haus und Hof sind bereits an die Bank verpfändet ) besonders problematisch. Diese Situation hat sich durch die Bankenkrise in den Jahren 2008 und 2009 durch den Konjunktureinbruch und das dadurch bedingte Abschmelzen des unternehmerischen Eigenkapitals nochmals verschärft. Wagnis- und Risikokapital sowie Risk Capital- und Beteiligungskapitalfinanzierungen oder andere stimmrechtslose Finanzierungsformen werden als innovative Finanzierungsinstrumente in Deutschland immer noch zu wenig über ein Private Placement zur Stärkung der Eigenkapitalbasis genutzt. Die Finanzierung mit Wagniskapital und Risikomitteln ist aber gerade eine Chance, um überhaupt an Finanzierungsgelder für Innovations-Investitionen heran zu kommen. Nur auf diesem Wege der bankenfreien und sicherungsmittelfreien Unternehmensfinanzierung lässt sich die Aufstockung der Investitionsgelder erreichen und die Eigenkapitalquote zur Verbesserung der Gesamtfinanzierungsfähigkeit erhöhen. Das Going Public und das Private Placement zur Aufnahme von Risikokapital müssen bei angemessenem Risiko grundsätzlich erfolgreich verlaufen, damit die Wirtschaft weiter wachsen und international wettbewerbsfähig bleiben kann und heimische Arbeitsplätze als Existenzgrundlagen nicht vernichtet werden. Und deshalb dürfen nicht nur die Börsenmärkte mit der Eigenkapitalbeschaffung für Großunternehmen, sondern müssen auch die freien Risikokapitalmärkte für kleine und mittlere Unternehmen reguliert zur Eigenkapitalbeschaffung funktionieren, da der Mittelstand weltweit die meiste Beschäftigung für Einkommen und Existenzen bereit hält. Mit zusätzlichem Wagnis- und Risikokapital ohne Sicherheiten wird gleichzeitig eine verbesserte Kreditwürdigkeit herbeigeführt und mit dem Eigenkapitalhebel der Spielraum für weitere Finanzierungen eröffnet. Risiko- und Wagniskapital haben die angenehme Nebenwirkung des Gesamtfinanzierungshebels. Denn z.B. mit Euro 100.000,- Eigenkapital können mit Bank- oder Leasingpartner insgesamt Euro 300.000,- bis 400.000,- (gesamt-)finanziert werden.

 Alles dies ist nur mit einem funktionierenden Risikokapitalmarkt mit risikobereiten Wagniskapitalgebern möglich. Der Gesetzgeber könnte die Rahmenbedingungen für den freien Privatkapitalmarkt verbessern und diesen aus der Ecke des „verteufelten grauen Kapitalmarktes“ als etwas "Schmuddeliges" oder "anrüchig Unseriöses" herausholen. Keine Volkswirtschaft kann ohne einen Risikofinanzierungsmarkt überleben. Deshalb sollte der Gesetzgeber das Wagnis- und Risikokapital für eine zusätzliche Eigenkapitalbildung in den Unternehmen steuerlich fördern – und seien es nur 2% steuerliche Absetzbarkeit auf Bareinlagen. Auch die Risikokapitalgeber könnten steuerlich animiert werden. Statt steuerliche Verlustvorteile und Verlustabschreibungen zu gewähren, könnte dem Wagnis- und Risikokapitalgeber eine anteilige „Innovationsmittel-Abschreibung“ auf sein geleistetes Risikokapital zugebucht werden. In Deutschland predigen wir die Marktwirtschaft. Marktwirtschaft ist Risikowirtschaft. Und Risikowirtschaft kann nur vom Risikokapital und Wagnisgeldern existieren.