Realities in the loan markets and participation financing markets - financing illusions are not right!

Financing dreams burst in the hard interest reality of the banks and holding companies

Unternehmen hegen nicht selten Finanzierungsträume und Finanzierungs-Illusionen mit Fehleinschätzungen der Interessen der Kapital- und Kreditgeber. Die Manager laufen dann jahrelang ohne Finanzierungserfolge den Banken und Großinvestoren mit ihren Millionen-Finanzierungswünschen hinterher ( wie ein Lottospieler, der ausschließlich vom Jack-Pott träumt ). Investitions-Realisierungen und Unternehmensvorhaben bekommen so keine Zeit- und Planungssicherheit. Allzu häufig werden nicht die Finanzierungs-Realitäten der Kredit- und Beteiligungsmärkte sowie die tatsächlichen Aussichten für Unternehmens- und Projektfinanzierungen erkannt. Finanzierungen erfolgreich realisieren, setzt das Erkennen des Machbaren und des Finanzierungsverhaltens von Banken oder Investoren voraus. Überlegungen, was Banken können und dürfen, werden nicht angestellt. Die Kapitalbeschaffung ist zudem meistens lästig, da sie nach herkömmlichen Kapitalbeschaffungswegen Kreditgespräche mit der Bank erfordert und dann entsprechende, zeitraubende Kreditprüfungen mit viel bürokratischen Kreditunterlagen folgen. Dabei sind die Kreditprüfungs-Ergebnisse nicht nur abhängig von Bonität und Rating des kreditsuchenden Unternehmens, sondern auch von der Marktpositionierung der Bank selbst. Das heißt z.B., wenn die Bank örtlich in einer mittleren Stadt schon sieben Hotelunternehmer finanziert hat, bekommt man als achter Hotelunternehmer sicher keine Finanzierung mehr bei diesem Kreditinstitut ( würde die Bank finanzieren, brächte sie eventuell ihre anderen Hotelfinanzierungs-Engagements in Gefahr ). Das wird die Bank aber nie so als Begründung geben, sondern irgend eine andere "Ausrede" erfinden. 

Die Finanzierungsgespräche sind zudem durch die internationale Schuldenkrise, durch die Krise der PIGS-Staaten mit ihren Ramsch-Anleihen sowie die Diskussion um die Mithaftung der Banken und  Basel III erheblich erschwert, da die Unsicherheiten bei den Banken selbst sehr groß sind. Manche Banken können gar nicht in ausreichendem Maße für die Kapitalversorgung der mittelständischen Wirtschaft sorgen, weil ihnen schlicht die liquiden Mittel dazu fehlen. Oder andere Banken können aufgrund beschränkter Mittel z.B. nur 10 von 50-Kreditanträgen positiv bescheiden und suchen sich selbstverständlich durch Auswahl die sichersten, liquiditätsstärksten und ertragsstärksten Unternehmen heraus. Den anderen 40 abgelehnten Unternehmen wird dann ein "Märchen-Ablehnungsgrund" aufgetischt. Eine Bank kann in solchen Fällen nicht zugeben, daß sie zur Zeit keine weiteren freien Finanzierungsmittel zur Verfügung hat ( anders als der Bäcker am späten Samstag, der seinen Kunden sagen kann, daß die Mohn-Brötchen ausverkauft sind ). Der Banker müßte - wenn er die Wahrheit sagt -  dann fürchten, daß sofort das Gerücht auftaucht, "daß seine Bank kein Geld mehr hat". 

Durch die derzeitige Marktsituation - selbst die EZB ist durch den Ankauf von Ramsch-Staatsanleihen der PIGS-Staaten hoch verschuldet -  ist der Zugang zu Mittelstandskrediten von den Banken deutlich zurückgegangen und die Eigenkapitalerfordernisse für Bankkredite wurden nochmals erhöht ( Immobiliengesellschaften berichten, daß jetzt nicht mehr 20% Eigenkapital ausreichen, sondern 30% gefordert werden ). Bei dieser Situation braucht z.B.ein Existenzgründer überhaupt nicht mit einer Bank wegen einer Kreditfinanzierung sprechen = verlorene Zeit ! Realität der Bankenfinanzierung ist auch, das 100%-Finanzierungen praktisch ausgeschlossen sind, wenn nicht Besicherungsmittel  bis zur dreifachen Höhe durch klassische Kreditsicherungen ( sprich Grundschulden ) vorhanden sind. Viele mittelständische Unternehmer müssen also erkennen, daß sich die Realitäten von Kreditfinanzierungen in der Vergabepraxis drastisch geändert und verschärft haben. 


Beteiligungsfinanzierungen ohne Banken, also direkt Kapital von Privat ( Anlegern und Risikokapitalgebern ) an Unternehmen sind ein alternativer Finanzierungsweg. Unternehmen können ein öffentliches Beteiligungsangebot zur Beschaffung von privatem Beteiligungskapital zwecks bankenfreier Finanzierung publizieren. Privatkapital in liquider Form ist in vierstelliger Milliarden-Höhe ( nach Info´s der Bundesbank Euro 4.900 Mrd. ) vorhanden ! Finanzierungen von Privat an Privat müssen immer eine gesellschaftsrechtliche oder ein wertpapierrechtliche Grundlage haben. Darlehensverträge oder Privatkredite sind dagegen nach dem § 1 Kreditwesengesetz ( KWG ) als sogen. "Einlagengeschäfte der Kreditinstitute" den Privatunternehmen verboten und gem. § 54 KWG mit einer bis zu dreijährigen Gefängnisstrafe bedroht. So sind Gesellschafterdarlehen oder Darlehen von Mitarbeitern in größerer Anzahl ( schon fünf Verträge sind zu viel ! ) rechtswidrig und strafbewehrt. Dies ist deshalb ernst zu nehmen, da die Bankenaufsichtsbehörde BaFin ( Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Frankfrut/Main und in Bonn ) durch Marktbeobachtung jährlich etwa 3.000 Mißbrauchsverfahren ( ! ) mit empfindlichen Bußgeldern und Strafverfahren durchführt. KWG-Verstöße mit Verurteilungen von z.B. Euro 50.000,- Geldbuße oder "ein Jahr auf Bewährung" sind keine Seltenheit. Hier gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Beteiligungsfinanzierungen können wegen des dargelegten Kreditmonopols der Banken nur als stilles Gesellschaftskapital, als Genussrechtskapital oder als Anleihekapital oder als offene Gesellschaftsbeteiligung ( z.B. als Kommanditkapital, Aktienkapital etc. ) hereingenommen werden. In den Beteiligungsverträgen sind die Abgrenzungsmerkmale zu den Einlagengeschäften der Banken im Sinne des § 1 Kreditwesengesetz einzuhalten. Grundsätzlich ist für die öffentliche Kapitalbeschaffung seit Juli 2005 eine Bankenaufsichtsgenehmigung der BaFin in Frankfurt/Main - Abteilung Wertpapieraufsicht - oder entsprechend der Finanzmarktaufsicht in Österreich ( FMA ) und der Schweiz erforderlich. Dies ist jedoch in "geringfügigen" Fällen dann nicht der Fall, wenn das kapitalsuchende Unternehmen nicht mehr als 20 Kapitalgeber bzw. Privatinvestoren pro Finanzinstrument ( = Vertragsart ) an seinem Gewerbebetrieb beteiligt ( siehe Verkaufsprospektgesetz § 8 f Abs. 2 Ziff. 3 ). Auf die Höhe des Beteiligungskapitals und auf die Höhe des aufzunehmenden Finanzierungsvolumens kommt es dabei nicht an. Über solche Privatbeteiligungs-Angebote kann man erfahrungsgemäß ein Finanzierungsvolumen von ca. Euro 1,5 – 2,5 Mio. am freien Beteiligungsmarkt BaFin-frei schöpfen. Bei einem Kapitalvolumen von über Euro 3 Mio. ist regelmäßig ein BaFin-Verkaufsprospekt über wertpapierlose Vermögensanlagen oder ein BaFin-Wertpapierprospekt ( z.B. bei Anleihen oder Aktien ) mit Genehmigung der Kapitalmarktaufsicht erforderlich.

Finanzierungen und Investitionen sind also auch vollkommen ohne Bank über privates Beteiligungskapital oder über die privaten Beteiligungs- und Kapitalmärkte möglich, wenn man die Rechtsregeln beachtet und die Zugangswege kennt. Privatinvestoren und Risikokapitalgeber finanzieren die Zukunft; während die Bank immer die Vergangenheit finanziert. Die Bank finanziert auf der Basis von Jahresabschlüssen und BWA´s; diese enthalten stets die Zahlen von "gestern". Der Risikokapitalgeber dagegen ist an Geschäftsperspektiven der Zukunft, an realen Zukunftsvisionen und an Innovationsprodukten sowie an den Ertragsaussichten in den kommenden Jahren interessiert. Die Zahlen von heute sind für den Beteiligungs-Kapitalgeber nur von geringer, marginaler Bedeutung.

Zu den Finanzierungs-Realitäten gehört auch, daß sich mittelständische Unternehmen mit weniger als Euro 10 Mio. Umsatz nicht an Private-Equity-Gesellschaften oder Venture-Capital-Gesellschaften wenden brauchen. Diese Beteiligungsgesellschaften machen weder Seed-Capital-Finanzierungen noch beteiligen Sie sich - aus deren Sicht gesehen - an „Klein-Unternehmen“ und auch nicht an großen Neuprojekten in eigens dafür gegründeten Startup-Projektgesellschaften. Wer keinen Track-Record mit wachsenden Umsatzzahlen von einigen Jahren vorweisen kann und keinen hinreichenden Cash-Flow in Millionenhöhe hat, kann sich das Papier von Bilanzen und Businessplänen für die privaten Beteiligungsgesellschaften als institutionelle Investoren schenken. Sie zeigen zwar – ebenso wie die Banken – immer Interesse, aber nur um auszuspionieren, um zu "horchen“, was draußen passiert und geplant wird und um sich über Entwicklungen zu informieren. In 99,9% der Fälle kommen jedoch keine Finanzierungen zustande; sie bleiben reine Finanzierungs-Illusion der kapitalsuchenden Unternehmer oder Projektmanager. Viele Unternehmer erkennen erst enttäuscht nach 1 - 2 Jahren ihre erfolglosen Finanzierungs-Illusionen, um mit großem Zeitverlust zu einem klassischen Private Placement umzuschalten, der letztendlich zu einem Finanzierungserfolg und der Realisierung der geplanten Investition führt.